1. |
Studenten
03:12
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Stell dir vor, alle Menschen wärn Studenten
Säßen rum und hätten Zeit
Und die verbrächten sie mit Denken
Alle wären sehr gescheit
Die Arbeit machen halt Roboter
Weil die sowieso nichts fühln
Und wir ham ja auf nichts Bock mehr
Außer Mario Kart zu spieln
Käm es dann noch zu Problemen
Sollte sich das dann noch lohnen
Können alle Stellung nehmen
Und dann wär es bald behoben
Die Umwelt wär gerettet
Denn Studenten ham kein Geld
Also wird nicht rumgejettet
In keine dritte Welt...
Stell dir vor, alle Menschen wärn Studenten
Eine riesige WG
Gegen jegliche Bedenken
Trinken alle dauernd Tee
Man predigt hier Respekt
Denn das Private ist politisch
Und wenn einer das nicht checkt
Wird Politik sehr schnell persönlich
Und der Werner ist stets nackert
Denn das ist Revolution
Und Simone würd nur ungern
Ständig seinen Pimmel sehn
Und sie schnauzt den Werner an
Ob er Befreiung so versteht
Und niemand fragt den Werner
Wies ihm eigentlich so geht
Stell dir vor, alle Menschen wärn Studenten
Säßen rum und nehmen Drogen
Von Robotern angebaut
Und wir haben Zeit zum pogen
Wer als letztes runterfällt
Hat am allermeisten Recht
Ja, so dreht sich jetzt die Welt
Und mir wäre meistens schlecht
Wenn ich mir die Zehe stoße
Wer ist jetzt noch daran schuld
Sind bestimmt die Philosophen
Mit ihrer mangelnden Geduld
Die ham mit dem Relativismus
Die Gesellschaft korrumpiert
Doch kein Wort hat genug Silben
Um zu erklären, wie das eigentlich im Detail so funktioniert...
Stell dir vor, alle Menschen wärn Studenten
Alles lauter Pazifisten
Da wären manche sicher Nazis
Manche Punks, und manche Christen
Und dann battlen sie sich richtig
Denn sie haben Argumente
Ihre Meinung ist sehr wichtig
Und sie kriegen alle Rente
Und die Stimmen werden lauter
Weils die andern nicht verstehen
Und je lauter desto besser
Könn sie deine Seite sehen
Und weil alle hier so klug sind
Ist es hier besonders laut
Und so wird von den Studenten
An der besseren Gesellschaft gebaut...
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2. |
Clyde²
02:55
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Dich zu finden war schwer, aber nun bist du hier
Bei mir im Dunkeln
Gehörst für immer mir, wie es mich fasziniert
Wie deine Augen funkeln
Wenn ich dich leise frag, was du an mir so magst
Dass ich so stark bin
Hier im Zimmer bin ich dein, führst mich immer wieder ein
Gib mir einen Sinn
Wir sind wieder auf der Flucht, ergeben uns der Sucht
Und die Welt ist unser
Hier in unserem Versteck werden wir niemals geweckt
Und das Leben ist perfekt!
Worte verlassen deinen Mund, erneuern unsern Bund
Nur wir zwei
Komm fass mich nochmal an, zieh mich ganz in deinen Bann
Ich fühl mich ganz dabei
Doch dann kommt ein Polizist, und wie das nun mal ist
Er schießt dir in den Kopf
Doch ich finde sicherlich, noch mal son Mann wie dich...
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3. |
Irgendwo in einem Wald
05:13
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Man gab mir ne Gitarre, also erzähl ich von nem Wald
Da warn die Menschen warm, und die Winter warn so kalt
Die Bäume oh sie waren fast so hoch wie unsre Ziele
Und es warn viele
Fremder, willst du Freund sein, dann frag nach dem Pronomen
Und such dir einen Namen aus, die sind hier alle wahr
Am Ende werden eh alle nur Mike zueinander sagen
Und ich werde Mike vermissen, und wie einfach alles war
Wer nichts mehr zu verlieren hat, nur der versteht die Freiheit
Und wir sind solang unfrei, wie wir noch arbeiten gehn
Also Fremder, wenn du hingehst, dann erzähl von meiner Feigheit
Erzähl von meiner Angst, und sie werden es verstehn
Mein ganzes Leben hab ich von Solarzellen geträumt
Und von Windräder-Rudeln, die auf den Dächern sprießen
Doch erst als ich zur Wiese kam, wurd mir klar, es ist kein Traum
Und man kann ohne Probleme so leben und genießen
Wir trampten bis nach Spanien und wir fanden ein paar Hambis
Die kochten auf nem Feuer und ich sah beeindruckt zu
Selbst wenn du in der Zivilisation vielleicht nicht klarkommst
Du bist sicher nicht so hilflos, wie ich in der Natur
Irgendwo am Arsch von Düren gibts ein Haus mit offnen Türen
Da wächst im Garten alles ohne Zwang und wie es will
Und als das Haus mal leer war, lud es ein zu nem Besäufnis
Schon war es nicht mehr leer und auch ganz sicher nicht mehr still
Wir saßen im Gerichtssaal und wir führten sie zum Narren
Mit Liedern und Konfetti war der Saal wie neugeborn
Denn wir haben Spaß, alles was sie ham sind Knarren
Wenn du mehr Spaß als die hast, solang hast du nicht verlorn
Sissy sang über Maschinen, und Alice sang von Krätze
Und war sauer, dass sich niemand ihre andren Lieder merkt
Und wenn man keinen iPod und kein Spotify dabei hat
Dann ist jedes kleine Liedchen, wie ein Wunder, das man hört
Wir haben durch ein Fenster in die Zukunft reingelebt
Hier das schöne Leben, und da drüben ist ein Loch
Und im Schatten einer Polizeistaat-Dystopie
Da ham wir unsre Welt gebaut, die Träume stehen noch
Ich versprech, solang mein Herz schlägt, werde ich euch nicht vergessen
Und wenn du einen Schlafplatz brauchst, ein Bett ist immer frei
Und dann klauen wir uns lieber erstmal was zu essen
Denn diese Geschichte ist noch lange nicht vorbei
Wer nichts mehr zu verlieren hat, nur der versteht die Freiheit
Und wir sind solang unfrei, wie wir noch arbeiten gehn
Also Fremder, willst du Freund sein, dann vergib mir meine Feigheit
Und lass uns versuchen, immer noch weiter zu gehen
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4. |
Krätze
02:21
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Ich liebe dich, auch wenn es dich nicht einmal juckt
Denn du hast mit mir geschlafen, da hab ich mich in dich verguckt
Auf der alten Matratze, und ich wollte mich dir zeigen
Ich will für immer bei dir bleiben, mich vermehren, mich verbreiten!
Ich weiß, dass du mir nicht treu bist
Doch das ist mir scheißegal
Ich mag, dass du nicht so scheu bist
Gruppensex im Caravan!
Wen du fickst, den fick auch ich
Und wir teilen brüderlich
Ich kann so viel Liebe geben
Abеr liebst du denn auch mich?
Die allеrersten Wochen war ich dir komplett egal
Und ich hasse es zu nerven, doch ich brauche ein Signal
Du bringst das beste in mir ans Tageslicht
Und ich in dir, ich liebe dich, liebst du auch mich?
Keine Salbe oder Creme wird jemals zwischen uns stehn
Du rufst all deine Freunde an, du musst von mir erzähln
Ich lieg so gern in deinem Arm, du bist halt so bequem
Du sagst, ich mach dich verrückt, doch wo ist das Problem?
Manchmal willst du dich trennen, und ich frage mich warum
Bin ich dir zu chaotisch, aufdringlich, oder dumm?
Doch ich bin bald zurück, ich lass dich nicht lang allein
Und das nächste Mal merkst du schon nach 3 Tagen, wir sind eins!
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5. |
Der Blick
04:15
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Der Blick wandert über Stock und Stein
Über Tümpel, über Felder
Er erkennt, so muss es sein
Doch er erkennt sich niemals selber
Tastet ab und wo er wandelt
Schmilzt der Schnee, sterben die Feen
Denn auch wenn er niemals handelt
Fühlen sie alle sich gesehen
Niemand hier kennt seine Meinung
Es weiß keine, was er weiß
Und das Licht kann sich nie einholn
Und es fliegt auch nicht im Kreis
Deshalb wird der Blick sich niemals
Einmal selbst begegnen können
Fliegt nur einsam durch die Leere
Um am Anblick sich zu frönen
Sie läuft harmlos durch die Gegend
Wie man hier so eben läuft
Und ich komme ihr entgegen
Und mein Blick der kreucht und fleucht
Und es treffen sich die Bahnen
Sie sieht ängstlich zu mir hin
Woher sollte sie auch ahnen
Dass ich feministisch bin
Und ich schäme mich für sie
Meine ungestüme Sicht
Denn kein Käfig kontrolliert
Ein paar Strahlen kaltes Licht
Und so wende ich ihn ab
Schaue tief in meine Seele
Ist die Dunkelheit nur Scham
Oder die männlichen Gefühle?
Oh ich weiß, was du getan hast
Und ich habs deutlich gesehn
Doch der Beamte meinte hastig
Wir solln ruhig weitergehn
Und wenn ich sage, was ich weiß
Mich als Zeuge offenbare
Schließt sich doch niemals der Kreis
Und mein Blick bleibt eine Ware
Ich erinner mich sehr gut
An das Licht, dass du mir zuwarfst
Ein Gemälde ohne Rahmen
Und die Farben sind kein Öl
aber hey, was weiß der Blick
Schon über Gründe, über Zufall
Er sieht nicht mehr als die Schatten
Des lebendigen Gefühls
Auf dem Hof da schlendern Kerle
Und ein Turm steht in der Mitte
Und selbst hier in meiner Zelle
Spür ich einen seiner Blicke
Und den andern tausend Kerlen
Geht es haargenau wie mir
Keiner traut es sich zu sagen
Dass die schwächer sind als wir
Da ist ein Stein in meiner Hand
Blicke werden ausgetauscht
Und ich sehe wie mein Nächster
Sich genausowenig traut
Und wir werfen tausend Blicke
Auf den Turm da in der Mitte
Und wir wissen ganz genau
Wer sich freut, das ist der Dritte...
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6. |
Prima Militant
02:14
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Ich bin jung, ich bin gebildet, ich bin alternativ
Ich rette diese Welt, denn hier geht einiges schief
Alle schreien nur nach Krieg, und das geht mir auf den Sack
Denn Menschen sterben nur für Geld, für nen besseren Tarif
Und Ich bin nicht alleine hier, auch andere ham Verstand
Wir stehn zusamm für Frieden ein, und für ein freiеs Land
Die Amis wollen den Friеden zwingen, und schießen nur noch mehr
Drum demonstriern wir engagiert und außer Rand und Band
Plötzlich Soldaten überall, die behandeln uns echt krass
Ob wir denn Terroristen sind, doch ich bleibe gefasst
Ich bin doch friedlich, sage ich, ich hasse nur Soldaten
Jetzt hab ich nen Trojaner drauf, und in mir wächst der Hass
Wannimmer ich jetzt etwas schreib, ich muss immer drauf achten
Dass niemand mich festnehmen will, und in mir wächst die Wut
Denen zeig ichs, denk ich mir, ich sammel meine Freunde
Denn sich zu wehren braucht nicht viel, nur etwas Not und Mut
Blut und Leichen überall
Panzer fahren, doch wir ham Panzerbrechende Munition geklaut
Wir hindern euch für immer am töten!! meine Kugeln treffen eine nach der anderen einen eurer MÖRDER!
Ein leises Röcheln, du spuckst Blut
Nie wieder Krieg
Das deine letzten Worte
Nie wieder Krieg
Tja, die Reue kommt zu spät!
Nie wieder Krieg
Du bist doch Soldat geworden!
Nie wieder Krieg
So schauts aus wenn man den Weg zuende geht!
Ich bin jung, ich bin gebildet, ich rette diese Welt
Ich knalle jeden Wichser ab, dem Krieg auch nur gefällt
Ich krieg euch alle, Faschos, Nazis, Sexisten, Bonzen, Homophobe, Reaktionäre, Lobbyisten, Fleischfresser, Kriegstreiber, JEDEN!!!!
Ich hab Frieden geschaffen, ich glaub ich bin ein Held
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7. |
Prima Pazifist
02:35
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Manche Menschen sind so wütend, böse und gemein
In der Dunkelheit da kann so mancher Hass gedeihn
Immer wenn ich traurig bin, frage ich mich selbst
Warum können wir nicht alle Freunde sein?
Ich bin also los um einen Nazi zu bekehrn
Und sieh da, er hat mich nicht geschlagen!
Wir sind doch alle Menschen, man muss die nicht bekämpfen
Ich höre ihm zu, er hat etwas zu sagen
Denn ich bin so moralisch super und еin prima Pazifist
Merkt ihr denn nicht alle, wiе friedlich es hier ist
Nehmen wir uns bei der Hand und drehen uns im Kreis
Ob Bullen oder Nazis, lilablassblau oder weiß!
Vergeben und erlöst, unsere Seelen werden rein
Alle können wir in Frieden leben
Und gäbe es Migranten, bei mir in Ziegelstein
Würde ich ja auch mit denen reden
Und die Typen, die da vor der Hauptschule pöbeln
Machen mir nun mal ein bisschen Angst!
Der Nazi, der war netter als ihr asozialen Vögel
Komm wieder wenn du meine Sprache kannst!
Denn ich bin so moralisch super und ein prima Pazifist
Merkt ihr denn nicht alle, wie friedlich es hier ist
Nehmen wir uns bei der Hand und drehen uns im Kreis
Ob Bullen oder Nazis, lilablassblau oder weiß!
Und weil ich so friedlich bin, geh ich zur Polizei
Nichts sagt so sehr Pazifist wie uniform und prügeln
Wenn alle uns gehorchen, dann wird endlich Frieden sein
Weil wir den Frieden schützen und über Gewalt verfügen
Und wenn du hier geboren bist, dann bist du praktisch frei
In unserm Land herrscht Frieden und hier kannst du ihn genießen
Ich hoffe du bist friedlich und ich hoffe du bist weiß
Denn wenn du hier nicht reinpasst müssen wir dich wohl verbiegen
Denn ich bin so moralisch super und ein prima Pazifist
Merkt ihr denn nicht alle, wie friedlich es hier ist
Nehmen wir uns bei der Hand und drehen uns im Kreis
Ob Bullen oder Nazis, lilablassblau oder weiß!
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8. |
Zerstörungslied
03:18
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Das hier ist ein Liebeslied, übers Zerstören und Erschaffen
Sie sitzen auf ner Parkbank, denn da fangen alle guten Dinge an
Doch es wird leider nix werden, denn die Schöpfung braucht die Hurerei
Und damit kann man nichts zerstören, Zerstörung macht mehr Spaß allein
Ich kanns ihm nicht verdenken, er denkt, das Leben wäre eine Vollzugsanstalt
Dеnn er fühlt sich isoliert in seinеr Zelle, schöpfen kann man nicht allein
Da träumt er vom zerstören in der Nacht, und er träumt von Anarchie
Dass man von Anarchie nur gemeinsam träumen kann, erfuhr er nie
Als er mich dann anrief, fragte er, warum den Käfig niemand sieht
Und wo er Leute findet, irgendwo, um gemeinsam was zu bauen
Ich konnte nicht viel sagen, außer “Nachts träumt man immer nur allein”
Und “Tschuldigung, lass später reden, grade hab ich leider keine Zeit”…
Als ich von dem Anschlag hörte, wusste ich, er ruft mich nie mehr an
Und trotzdem bin ich dankbar, jetzt muss ich selber nicht mehr ganz so viel zerstören
Denn ich bin eine Hure, die nicht so gut allein arbeiten kann
Und schöpfe nur mit Lust und vielen Leuten, so wie’s sich gehört
Und so endet mein Liebeslied an den wunderschönen Terroristen
Wenn wir unsere Welt fertig gebaut haben, denke ich an dich
Wir bauen dir ne Statue, der können die Leute dann die Hände schütteln
Und ich hoffe, du bist dann nicht mehr ganz so eingesperrt wie ich
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9. |
Warum
03:54
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Ich sitze hier auf meinem Stuhl und ich
Stell mir viel zu viele Fragen
Wer ich bin und wer die Welt regiert, was der Kunde wirklich
Will, immer dieselben Klagen
Die Sekretärin kommt aus der Toilette mit dem Chef
Ihr Gesicht hat einen seltsamen Rotstich
Und während sie sich einen Kaffee kocht, eine Zigarettе raucht
Frag ich mich
Warum man nicht jeden Tag Vögeln kann (4x)
Ich bin rеnommierter Professor, gebildet, was weiß ich
Was ich nicht weiß, das macht mich heiß, drum weiß ichs bald, und du nicht
Kernphysik, Philosophie, Bio, Mathe und Chemie
Nach Fragen hab ich mich nie gefragt, denn ich frag nie
Ich kenn die Lösung, was auch immer, frag es mich
Such mich einfach im Labor, denn ich wohne dort
Auf jede Frage kenne ich die Lösung, ich bin Gott
Nur auf eine Frage gibt es keine Antwort
Warum man nicht jeden Tag Vögeln kann (4x)
Ich bin Göttin in Weiß, ich hab jahrelang studiert
Ich weiß jedes Detail, wie ein Mensch so funktioniert
Ein Kittel bringt Respekt, aber Wissen bringt er nicht
Ich blende nur die Leute mit dem kalten Neonlicht
Eine Frage hat mich all die Jahre schon geritten
Ich hab so viel gelesen, so viel Leute aufgeschnitten
Ich kenne jede Zelle in der Anatomie
Doch eine klare Antwort fand ich leider nie
Warum man nicht jeden Tag Vögeln kann (4x)
Ich eröffne diese Sitzung, und alle stehen auf
Frag einen Zeugen, Zeugen nach dem anderen aus
Im Kreuzfeuer der Fragen haben Worte viel Gewicht
Doch außer von Jehova sagen sie mir nichts
Ich drohe ihm mit U-Haft und dass ich ihn mit der Faust schlage
Einer nach dem anderen verweigern sie die Aussage
Niemand den ich ausfrage hat etwas gesehn
Ich werde fast verrückt, ich will doch nur verstehn
Warum man nicht jeden Tag Vögeln kann (4x)
Warum die andre Schlange immer schneller geht
Warum keiner von uns das Kapital versteht
Warum der FC Bayern immer nur gewinnt
Warum schon wieder mein Computer rumspinnt
Warum sitzt im Landtag immer die Union
Ich hab die nicht gewählt, wer wählt die bitte schon
Warum man immer jede seiner Schubladen benennt
Warum niemand die Antwort auf die Frage kennt
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10. |
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Du grüßt die nette blonde Frau am Nachbarzaun
Die Jungs, die gehen gemeinsam Fußball schaun
Deine Tochter macht den allerbesten Salat
Die Lehrer trinken heimlich auf der Klassenfahrt
Am Sonntag gehen alle mit der Oma spazieren
Der jüngste will den Mädchen imponieren
Der Typ von gegenüber lernt jetzt Kontrabass
Und der arme Montag wird von allen gehasst
Ihr alle hättet damals Hitler gewählt
Alles gut solang man nicht zur Fremdgruppe zählt
Auch wenn euch die Initiative fehlt
Ihr alle hättet damals Hitler gewählt
Der Pfarrer predigt allen, was der Herrgott mag
Glaubt nur selig alle an den Vater Staat
Jeder einzelne ist stolz auf seinen Verstand
Oder wenigstens auf sein Vaterland
Töchter, macht nur den allerbesten Salat
Euer Mann wird dann vielleicht ein großer Soldat
Der Älteste der macht grade den Führerschein
Wenn er groß ist will er einmal Führer sein
Ihr alle hättet damals Hitler gewählt
Ich weiß Bescheid, Adorno hat es mir erzählt
Auch wenn ihr Döner oder Pizza bestellt
Ihr alle hättet damals Hitler gewählt
Nicht nur Spiegel reflektieren
Doch nur Volldeppen marschieren
Solange ihr die Mehrheit seid
Bin ich gerne in der Minderheit
Arm, reich, gut, schlecht, alt und jung
Identifikation ist Abgrenzung
Danke, dass ihr mir mein Feindbild lasst
Selig ist nur, wer sich selber hasst
Ihr alle hättet damals Hitler gewählt
Alles gut solang man nicht zur Fremdgruppe zählt
Ich weiß Bescheid, Adorno hat es mir erzählt
Ihr alle hättet damals Hitler gewählt
Es ist mir ein Rätsel, wie man dieses Land lieben kann
Es ist mir ein Rätsel wie man Flüchtlinge abschieben kann
Doch wenn ich so rausseh und alles ist nur grauer Stein
Denk ich mir die Seelen hier müssen auch so grau sein
Der eigentliche Witz an der Postapokalypse
Ist ja, dass man vorher wie danach nichts vermissen müsste
Was spricht also gegen eine atomare Wüste
Warum geben wir nicht Polen und der Schweiz ne neue Küste
Los, gebt mir Plutonium, Uran und Dynamit
Auch ich brauch meine eigene Vernichtungsfantasie
Vielleicht ist jeder Mensch irgendwo Antisemit
Ich hab die Bombe mehr als alle anderen verdient
Ich erhebe mich zum nuklearen Selbstvernichter
Und statt Fußball und Beton gibt’s nur noch strahlende Gesichter
Antilopen-Merchandise statt der deutschen Nation
Alle werden Opfer meiner Freudschen Projektion
Ihr alle hättet damals Hitler gewählt
Auch wenn euch die Initiative fehlt
Alles gut solang man nicht zur Fremdgruppe zählt
Ihr alle hättet damals Hitler gewählt
Ihr alle hättet damals Hitler gewählt
Ich weiß Bescheid, Adorno hat es mir erzählt
Auch wenn ihr Döner oder Pizza bestellt
Auch ich hätte damals Hitler gewählt
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11. |
Sonnenfinsternis
03:11
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Du blickst tief in dich hinein
Und deine Augen sind geblendet
Weil eine Sonne in dir scheint
Das Universum in dir endet
Mich trifft eine Projektion
Ein buntes Bild, ein dunkler Ton
Doch alles in dir macht dir Angst
Weil du nichts erkennen kannst
Du kotzt die Wörter an die Wand
Und ein Mythos wird geboren
Und du lauschst ihm wie gebannt
Du hast ihn vorher nicht gekannt
Du blickst tief in dich hinein
Und siehst nur Splitter. Blut und Kotze
Ich sehe eine Projektion
Ein buntes Bild, ein dunkler Ton
Ein Stapel Münzen, voll mit Blut
Und in der Mitte liegt ein Auge
Ich würde mich das niemals trauen
So tief in mich hineinzuschauen
All die Pulver, Pappen, Pillen
Die deinen Hunger niemals stillen
Bilden deine Sonne ab
Und ich seh mich daran satt
Du wirst dich nie kennenlernen
Du wirst nie wissen, wie das ist
Wenn Schmerzen eine Kraft gebären
Bei der man all den Rest vergisst
Du siehst nichts, du bist geblendet
Ich sehe dich wie ein Porträt
Eine Sonne, die verendet
Ein buntgekotztes Plädoyer
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12. |
Märchenprinz
03:29
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Ich bin kein Prinz aus deinem kleinen Disney-Ausmalbuch
So einen wie mich hättest du dir niemals ausgesucht
Doch wo die Liebe hinfällt schlägt sie sich die Knie wund
Und eigentlich wäre ich dir niemals blond genug
Tja, die Märchenprinzen waren leider ausverkauft
Ne Jungfrau bist du schließlich auch schon lang nicht mehr und
Willst du wirklich nen gesunden reichen Genlieferant
Meinе Welt ist dir wohl zu bunt, bunt, bunt bunt
Was auch immer du dir je еrträumt hast
In deiner Hölle brennt das Fegefeuer dumpfblass
Du rennst doch ewig nur gegen dieselben gleichen Mauern
Glück findet man nicht im Gurkenglas
So ein Prinz wird leider König und die fressen ja so wild
Und das Zahnpastalächeln gilt doch nur dem Spiegelbild
Der Drache der hat wenigstens noch Feuer gespien – das war warm
Jetzt sehnst du dich nach einem neuen Kamin
Meine Flammen zucken doch verlockend, siehst du sie von hier
Wer sich verbrennt der wird vom Feuer aussortiert
Also schneid dir deine langen braunen Haare lieber ab
Auf dass der Prinz in seiner Hölle selber erfriert
Was auch immer du dir je erträumt hast
In meiner Hölle brennt das Fegefeuer dumpfblass
Du rennst doch ewig nur gegen dieselben gleichen Mauern
Glück findet man nicht im Gurkenglas
Du bleibst nur immer auf den gleichen Straßen
Ich bitte dich, wer sollte dich bestrafen
Wenn du dich einmal traust für dich selbst zu fühln
Doch in deinem Märchen ist nur der Prinz stark und kühn
In meinem Malbuch war schon immer alles schwarz-weiß
Hatte immer Angst dass ich über die Ränder geh
Hab mich nie getraut auch tatsächlich was reinzumalen
Doch die Pillen machen, dass auch ich genug Farben seh!
Ich passe nicht in dein Raster
Ich passe nicht in deinen Lebenslauf
Gott und Teufel spielen Canasta
Aber Gott hört plötzlich mit dem geben auf
Darf man sich bei dem Spiel bewegen
Warum sind hier keine Würfel drin
Ich halte mich nicht an die Regeln
Dieses Scheißspiel kannst du gern gewinnen
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13. |
Stier & Stier
03:50
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Nie hätte ich gedacht, dass ich dich lieben kann
Allein der Gedanke raubt mir schon fast den Verstand
Doch wie der Mensch halt so ist, mit all seinen Schattenseiten
Wahres Glück ist uns vielleicht völlig unbekannt
Nie hätte ich gedacht, dass ich dich lieben kann
Werde ich jetzt aus dem Garten Eden verbannt
Der Apfel der Sünde, Erkenntnis des Ich, schmeckt unerwartet süß
Andere wurden dafür schon als Ketzer verbrannt
Doch es fühlt sich so warm an
Zieht mich ganz in den Bann
Ich liebe dich, doch das dumme daran
Ist: du bist ein Mann!
Nie hätte ich gedacht, dass du mich so fesselt
Nie war ich je so ehrlich zu mir selbst
In die Welt der Normalen kann ich wohl nie mehr zurück
Doch hier draußen schreit alles nach Freiheit und Glück!
Doch es fühlt sich so warm an
Zieht mich ganz in den Bann
Ich liebe dich, das seltsame daran
Ist nur: du bist ein Mann!
Kinder habe ich wohl mein Leben lang nicht!
Und mit Steuerklasse 4-2 ists für mich auch vorbei!
Abneigung und Hass statt rosarot Liebesgedicht
Doch für all das kriege ich immerhin dich, dich dich!
Und so verliebte sich der Stier in den Stier
Nie war ich je so sehr bei mir
Noch viel lieber wäre ich jetzt bei dir
Doch leider wurdest du vom BAMF deportiert!
Doch es fühlt sich so warm an
Zieht mich ganz in den Bann
Ich liebe dich, und das tolle daran
Ist: du bist ein Mann!
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14. |
Prostitution
04:41
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Dein Spiegel starrt dich an und du bleibst stumm
Die Frage steht im Raum, doch keiner von euch weiß die Antwort
Und ihr blinzelt und ihr schluckt synchron die Schuld hinunter
Die Anklage liegt nackt im Raum herum
Er grunzt noch kurz und grüßt und riecht und geht
Dann bist du mit dir allein, und starrst weiter in den Spiegel
Kein Gedanke, kein Gefühl, nicht das leiseste Gegrübel
Nur die Anklage sie nackt im Raume steht
Und diе Scheine auf dem Nachtisch, krank und blank, fast wiе Geschwüre
Kalt und indirekt proportional zu deiner Würde
Doch die schönen Worte helfen nichts, die Schuld, die in dir steckt
Die Lüge nur ein Deckweiß das nicht deckt
Die Nacht trifft hart und tief in deinen Schoß
Dein Körper nur ein Tempel, aber Nietzsches Gott ist tot
Und die Weste ist nicht weiß genug, "Die Liebe ist doch rot"
"Das Loch ist schwarz" und tief und viel zu groß
Und die Scheine auf dem Nachtisch, krank und blank, fast wie Geschwüre
Kalt und indirekt proportional zu deiner Würde
Doch die schönen Worte helfen nichts, die Schuld, die in dir steckt
Die Lüge nur ein Deckweiß das nicht deckt
Manchmal ist genug Schmerz da, dass sie fühlt
Und wenn sie nur am tiefsten in sich wühlt
Kommt vielleicht irgendwo etwas Leben an die Luft
Ein Sonnenstrahl aus Schmerz scheint in die Gruft
Die Anklage die nehm ich blind in Kauf
Das Image in dem Spiegelbild erfriert
Ich hab euch Schweinen nicht nur meinen Körper verkauft
Ich hab mein gesamtes Selbst prostituiert
Und die Scheine auf dem Nachtisch, krank und blank, fast wie Geschwüre
Kalt und indirekt proportional zu meiner Würde
Doch die schönen Worte helfen nichts, die Schuld, die in mir steckt
Die Lüge nur ein Deckweiß das nicht deckt
Der Schmerz füllt meine Venen voll mit Blut
Tief innen spür ich, dass sich etwas regt
Mein Herz schlägt nur aus Selbsthass und aus Wut
Doch immerhin – es schlägt
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15. |
Zähne
03:00
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Neulich in der dunklen Nacht
Während des Vollmondes Wacht
In der all die Geister fliegen
Ich war grade auf der Jagd
Doch durchs blätterwiegen sacht
Sah ich dich im Mondschein liegen
Totenbleich und wunderschön
Unschuld hab ich dort gesehn
Wo ich sonst nur Blutdurst kannte
Ein Gesicht, das sonst verzerrt
Unschuldig die Reinheit ehrt
Das war es, das mich so bannte
Niemals könnte ich dich lieben
Wo wir euch doch so lang hassen
Doch was ist mir sonst geblieben
Ich kann nicht mehr von dir lassen
Kannst du mit diesen Zähnen küssen
Saugst du auch die Seele aus
Fühlst du etwas außer Hunger
Träumst du von nem Mann mit Haus
Kannst du mit diesen Zähnen küssen
Auch wenn dein Herz nicht mehr schlägst fühlst du etwas außer Hunger
Ist da etwas tief in dir, das immer noch lebt
Wie konnte das nur passieren
Wie konnte ich es verlieren
In dem altbekannten Duft
Meine Schnauze wohlerprobt
Gutgeübt und hochgelobt
Verlor eine Fährte in der Luft
Könnt ich an was andres denken
Als an deine bleichen Schenkel
Könnte ich gerettet werden
Doch du hast mein Herz geraubt
Hast du mich dann ausgesaugt
Muss ich hier wohl blutleer sterben
Niemals dürfte ich dich lieben
Grundlos hassen wir euch nicht
Ich hör auf mich zu belügen
Wo ist dein bleiches Gesicht?
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16. |
Grölen
03:00
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Es gibt da eine Sache die ein weiser Mensch erfand
Es ist die Kunst zu singen, ohne dass mans kann
Und so sind wir hier versammelt Dosenbier in jeder Hand
Singen voller Freude, euphorisch jeder Punk
Grölen für die Traurigkeit, Grölen für die Freude
Grölen eine Lebensweisheit, Gröln für meine Lеute
Singen muss man lernеn, Grölen ist so leicht
Drum Gröln wir fröhlich weiter dass es jedermensch erreicht
Singen ist für Hippies, lieblicher gesang
Wenn ich sowas höre krieg ich jedesmal den Drang
Ein Liebeslied zu schreiben oder eines über Sex
Und ist das Lied dann fertig, so grölt es jedermann
Musik könn´ wir nich spielen und das is echt schade
Sonst grölten wir bestimmt so manche Ballade
Die Musik zu unsrem Lied hört nur wer bsuffa is
Drum grölen wir mal gutes, doch meistens blöden Mist
Weil Grölen ach so toll ist gibt’s da ne Industrie
Die klauen sich die Texte von manch nem schönen Lied
Bringens raus als Popsong, das find ich nicht gut
Drum trinke ich mein Bierchen, und gröle voller Wut
Grölen schützt vor manchem Durst, Grölen schützt vor Neid
Grölen bringt ein jedes Elternteil den Kindern bei
Grölen auf der Demo, Gröln im Bundestag
Grölen ist sehr etabliert, weil jeder Grölen mag
Es wird der Tag noch kommen, fürchte dass es geschieht
Da gröl ich armer Säufer mein letztes schönes Lied
Da soll mich mein Leber holn, weil ich so nich leben will
Ohne Bier und ohne Gröln, ohne Vögeln ohne Müll
Da soll mich mein Leber holn, weil ich so nich leben will
Ohne Bier und ohne Gröln, ohne Vögeln ohne Müll
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17. |
Letzte Worte
02:37
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Die Bibel sagt die Wahrheit, hat man mir immer erzählt
So hab ich es mein Leben lang gelernt
Erst in der Jugend haben mich dann Zweifel gequält
Die Wahrheit war wohl doch weiter entfernt
Ich hab mein Leben lang immer nur nach Glück gesucht
Und nach absoluter Wahrheit leider auch
Prioritäten setzen kann ich leider nicht so gut
Weshalb ich mich jetzt zu Tode sauf
Manche saufen sich zum Leben, manche saufen sich zum Glück
Doch alles was ich will ist meinen Einsatz zurück!!
Der Säufertod ist langsam, und er nagt dich langsam an
Der Selbstmord eines jeden Philosoph
Und bis zum letzten Leberschaden glaub ich fest daran
Vieleicht werd ich ja doch noch etwas doof!!
Ich hab mein Leben lang immer an die Wahrheit geglaubt
Und daran geglaubt, dass sie mir auch passt
Doch die Wahrheit ist, die wahre wahrheit gibts in Wahrheit nicht!
Außer in vino veritas!!
Manche saufen sich zum Leben, manche saufen sich zum Glück
Doch alles was ich will ist meinen Einsatz zurück!!
Sie haben mich belogen, was ich suchte, gibt es nicht!
Drum suchte ich mich jetzt bis vor das jüngste Gericht!!
Sie sagen "du Idiot, warum tust du dir das an!?
Die nächste Flasche bringt dich sicher um!!"
Doch leider war an diesen Sätzen noch nie etwas dran
Ich glaube die verkaufen mich für Dumm!
Ich bin so weise, hab sogar was die Männer wollen rausgekriegt
Doch glücklich macht diese Erkenntnis einen wirklich nicht
DAS kriegen die nicht von mir, das tu ich mir nicht an!!
Drum komm zu all der Scheißgedicht jetzt auch noch der Verzicht!
Manche saufen sich zum Leben, manche saufen sich zum Glück
Doch alles was ich will ist meinen Einsatz zurück!!
Sie haben mich belogen, was ich suchte, gibt es nicht!
Drum suchte ich mich jetzt bis vor das jüngste Gericht!!
Und Petrus an der Himmelstür blickt mich mitleidig an
Und spricht: "du bist ein armer, kranker Punk
Unsre Dogmen, die sind wahr, hättst du das halt mal geglaubt
Jetzt kommst du in die Hölle nebenan!"
Und die Moral von der Geschicht, tu nie philosophieren
Die Welt ist bestimmt gut so wie sie ist
Wenn du an allem zweifelst, dann auch irgendwann an dir!
Drum dank dem Herrgott brav für unser Bier!
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Gerissene Seiten Nuremberg, Germany
Holzpunk ist eine Ansage gegen Singer-/Songwriterinnen, Barden, Liedermachis, und allen anderen, die das Leben mit einer
Gitarre beschönigen wollen.
Meine Musik ist sicher nicht für alle – und das muss sie auch nicht sein. Es gibt sie nicht auf Spotify und nicht im Laden. Ich will kein Geld damit verdienen, aber vielleicht regt es ja jemandem zum nachdenken an. Vielleicht ist es ja was für dich.
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