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1.
Studenten 03:12
Stell dir vor, alle Menschen wärn Studenten Säßen rum und hätten Zeit Und die verbrächten sie mit Denken Alle wären sehr gescheit Die Arbeit machen halt Roboter Weil die sowieso nichts fühln Und wir ham ja auf nichts Bock mehr Außer Mario Kart zu spieln Käm es dann noch zu Problemen Sollte sich das dann noch lohnen Können alle Stellung nehmen Und dann wär es bald behoben Die Umwelt wär gerettet Denn Studenten ham kein Geld Also wird nicht rumgejettet In keine dritte Welt... Stell dir vor, alle Menschen wärn Studenten Eine riesige WG Gegen jegliche Bedenken Trinken alle dauernd Tee Man predigt hier Respekt Denn das Private ist politisch Und wenn einer das nicht checkt Wird Politik sehr schnell persönlich Und der Werner ist stets nackert Denn das ist Revolution Und Simone würd nur ungern Ständig seinen Pimmel sehn Und sie schnauzt den Werner an Ob er Befreiung so versteht Und niemand fragt den Werner Wies ihm eigentlich so geht Stell dir vor, alle Menschen wärn Studenten Säßen rum und nehmen Drogen Von Robotern angebaut Und wir haben Zeit zum pogen Wer als letztes runterfällt Hat am allermeisten Recht Ja, so dreht sich jetzt die Welt Und mir wäre meistens schlecht Wenn ich mir die Zehe stoße Wer ist jetzt noch daran schuld Sind bestimmt die Philosophen Mit ihrer mangelnden Geduld Die ham mit dem Relativismus Die Gesellschaft korrumpiert Doch kein Wort hat genug Silben Um zu erklären, wie das eigentlich im Detail so funktioniert... Stell dir vor, alle Menschen wärn Studenten Alles lauter Pazifisten Da wären manche sicher Nazis Manche Punks, und manche Christen Und dann battlen sie sich richtig Denn sie haben Argumente Ihre Meinung ist sehr wichtig Und sie kriegen alle Rente Und die Stimmen werden lauter Weils die andern nicht verstehen Und je lauter desto besser Könn sie deine Seite sehen Und weil alle hier so klug sind Ist es hier besonders laut Und so wird von den Studenten An der besseren Gesellschaft gebaut...
2.
Clyde² 02:55
Dich zu finden war schwer, aber nun bist du hier Bei mir im Dunkeln Gehörst für immer mir, wie es mich fasziniert Wie deine Augen funkeln Wenn ich dich leise frag, was du an mir so magst Dass ich so stark bin Hier im Zimmer bin ich dein, führst mich immer wieder ein Gib mir einen Sinn Wir sind wieder auf der Flucht, ergeben uns der Sucht Und die Welt ist unser Hier in unserem Versteck werden wir niemals geweckt Und das Leben ist perfekt! Worte verlassen deinen Mund, erneuern unsern Bund Nur wir zwei Komm fass mich nochmal an, zieh mich ganz in deinen Bann Ich fühl mich ganz dabei Doch dann kommt ein Polizist, und wie das nun mal ist Er schießt dir in den Kopf Doch ich finde sicherlich, noch mal son Mann wie dich...
3.
Man gab mir ne Gitarre, also erzähl ich von nem Wald Da warn die Menschen warm, und die Winter warn so kalt Die Bäume oh sie waren fast so hoch wie unsre Ziele Und es warn viele Fremder, willst du Freund sein, dann frag nach dem Pronomen Und such dir einen Namen aus, die sind hier alle wahr Am Ende werden eh alle nur Mike zueinander sagen Und ich werde Mike vermissen, und wie einfach alles war Wer nichts mehr zu verlieren hat, nur der versteht die Freiheit Und wir sind solang unfrei, wie wir noch arbeiten gehn Also Fremder, wenn du hingehst, dann erzähl von meiner Feigheit Erzähl von meiner Angst, und sie werden es verstehn Mein ganzes Leben hab ich von Solarzellen geträumt Und von Windräder-Rudeln, die auf den Dächern sprießen Doch erst als ich zur Wiese kam, wurd mir klar, es ist kein Traum Und man kann ohne Probleme so leben und genießen Wir trampten bis nach Spanien und wir fanden ein paar Hambis Die kochten auf nem Feuer und ich sah beeindruckt zu Selbst wenn du in der Zivilisation vielleicht nicht klarkommst Du bist sicher nicht so hilflos, wie ich in der Natur Irgendwo am Arsch von Düren gibts ein Haus mit offnen Türen Da wächst im Garten alles ohne Zwang und wie es will Und als das Haus mal leer war, lud es ein zu nem Besäufnis Schon war es nicht mehr leer und auch ganz sicher nicht mehr still Wir saßen im Gerichtssaal und wir führten sie zum Narren Mit Liedern und Konfetti war der Saal wie neugeborn Denn wir haben Spaß, alles was sie ham sind Knarren Wenn du mehr Spaß als die hast, solang hast du nicht verlorn Sissy sang über Maschinen, und Alice sang von Krätze Und war sauer, dass sich niemand ihre andren Lieder merkt Und wenn man keinen iPod und kein Spotify dabei hat Dann ist jedes kleine Liedchen, wie ein Wunder, das man hört Wir haben durch ein Fenster in die Zukunft reingelebt Hier das schöne Leben, und da drüben ist ein Loch Und im Schatten einer Polizeistaat-Dystopie Da ham wir unsre Welt gebaut, die Träume stehen noch Ich versprech, solang mein Herz schlägt, werde ich euch nicht vergessen Und wenn du einen Schlafplatz brauchst, ein Bett ist immer frei Und dann klauen wir uns lieber erstmal was zu essen Denn diese Geschichte ist noch lange nicht vorbei Wer nichts mehr zu verlieren hat, nur der versteht die Freiheit Und wir sind solang unfrei, wie wir noch arbeiten gehn Also Fremder, willst du Freund sein, dann vergib mir meine Feigheit Und lass uns versuchen, immer noch weiter zu gehen
4.
Krätze 02:21
Ich liebe dich, auch wenn es dich nicht einmal juckt Denn du hast mit mir geschlafen, da hab ich mich in dich verguckt Auf der alten Matratze, und ich wollte mich dir zeigen Ich will für immer bei dir bleiben, mich vermehren, mich verbreiten! Ich weiß, dass du mir nicht treu bist Doch das ist mir scheißegal Ich mag, dass du nicht so scheu bist Gruppensex im Caravan! Wen du fickst, den fick auch ich Und wir teilen brüderlich Ich kann so viel Liebe geben Abеr liebst du denn auch mich? Die allеrersten Wochen war ich dir komplett egal Und ich hasse es zu nerven, doch ich brauche ein Signal Du bringst das beste in mir ans Tageslicht Und ich in dir, ich liebe dich, liebst du auch mich? Keine Salbe oder Creme wird jemals zwischen uns stehn Du rufst all deine Freunde an, du musst von mir erzähln Ich lieg so gern in deinem Arm, du bist halt so bequem Du sagst, ich mach dich verrückt, doch wo ist das Problem? Manchmal willst du dich trennen, und ich frage mich warum Bin ich dir zu chaotisch, aufdringlich, oder dumm? Doch ich bin bald zurück, ich lass dich nicht lang allein Und das nächste Mal merkst du schon nach 3 Tagen, wir sind eins!
5.
Der Blick 04:15
Der Blick wandert über Stock und Stein Über Tümpel, über Felder Er erkennt, so muss es sein Doch er erkennt sich niemals selber Tastet ab und wo er wandelt Schmilzt der Schnee, sterben die Feen Denn auch wenn er niemals handelt Fühlen sie alle sich gesehen Niemand hier kennt seine Meinung Es weiß keine, was er weiß Und das Licht kann sich nie einholn Und es fliegt auch nicht im Kreis Deshalb wird der Blick sich niemals Einmal selbst begegnen können Fliegt nur einsam durch die Leere Um am Anblick sich zu frönen Sie läuft harmlos durch die Gegend Wie man hier so eben läuft Und ich komme ihr entgegen Und mein Blick der kreucht und fleucht Und es treffen sich die Bahnen Sie sieht ängstlich zu mir hin Woher sollte sie auch ahnen Dass ich feministisch bin Und ich schäme mich für sie Meine ungestüme Sicht Denn kein Käfig kontrolliert Ein paar Strahlen kaltes Licht Und so wende ich ihn ab Schaue tief in meine Seele Ist die Dunkelheit nur Scham Oder die männlichen Gefühle? Oh ich weiß, was du getan hast Und ich habs deutlich gesehn Doch der Beamte meinte hastig Wir solln ruhig weitergehn Und wenn ich sage, was ich weiß Mich als Zeuge offenbare Schließt sich doch niemals der Kreis Und mein Blick bleibt eine Ware Ich erinner mich sehr gut An das Licht, dass du mir zuwarfst Ein Gemälde ohne Rahmen Und die Farben sind kein Öl aber hey, was weiß der Blick Schon über Gründe, über Zufall Er sieht nicht mehr als die Schatten Des lebendigen Gefühls Auf dem Hof da schlendern Kerle Und ein Turm steht in der Mitte Und selbst hier in meiner Zelle Spür ich einen seiner Blicke Und den andern tausend Kerlen Geht es haargenau wie mir Keiner traut es sich zu sagen Dass die schwächer sind als wir Da ist ein Stein in meiner Hand Blicke werden ausgetauscht Und ich sehe wie mein Nächster Sich genausowenig traut Und wir werfen tausend Blicke Auf den Turm da in der Mitte Und wir wissen ganz genau Wer sich freut, das ist der Dritte...
6.
Ich bin jung, ich bin gebildet, ich bin alternativ Ich rette diese Welt, denn hier geht einiges schief Alle schreien nur nach Krieg, und das geht mir auf den Sack Denn Menschen sterben nur für Geld, für nen besseren Tarif Und Ich bin nicht alleine hier, auch andere ham Verstand Wir stehn zusamm für Frieden ein, und für ein freiеs Land Die Amis wollen den Friеden zwingen, und schießen nur noch mehr Drum demonstriern wir engagiert und außer Rand und Band Plötzlich Soldaten überall, die behandeln uns echt krass Ob wir denn Terroristen sind, doch ich bleibe gefasst Ich bin doch friedlich, sage ich, ich hasse nur Soldaten Jetzt hab ich nen Trojaner drauf, und in mir wächst der Hass Wannimmer ich jetzt etwas schreib, ich muss immer drauf achten Dass niemand mich festnehmen will, und in mir wächst die Wut Denen zeig ichs, denk ich mir, ich sammel meine Freunde Denn sich zu wehren braucht nicht viel, nur etwas Not und Mut Blut und Leichen überall Panzer fahren, doch wir ham Panzerbrechende Munition geklaut Wir hindern euch für immer am töten!! meine Kugeln treffen eine nach der anderen einen eurer MÖRDER! Ein leises Röcheln, du spuckst Blut Nie wieder Krieg Das deine letzten Worte Nie wieder Krieg Tja, die Reue kommt zu spät! Nie wieder Krieg Du bist doch Soldat geworden! Nie wieder Krieg So schauts aus wenn man den Weg zuende geht! Ich bin jung, ich bin gebildet, ich rette diese Welt Ich knalle jeden Wichser ab, dem Krieg auch nur gefällt Ich krieg euch alle, Faschos, Nazis, Sexisten, Bonzen, Homophobe, Reaktionäre, Lobbyisten, Fleischfresser, Kriegstreiber, JEDEN!!!! Ich hab Frieden geschaffen, ich glaub ich bin ein Held
7.
Manche Menschen sind so wütend, böse und gemein In der Dunkelheit da kann so mancher Hass gedeihn Immer wenn ich traurig bin, frage ich mich selbst Warum können wir nicht alle Freunde sein? Ich bin also los um einen Nazi zu bekehrn Und sieh da, er hat mich nicht geschlagen! Wir sind doch alle Menschen, man muss die nicht bekämpfen Ich höre ihm zu, er hat etwas zu sagen Denn ich bin so moralisch super und еin prima Pazifist Merkt ihr denn nicht alle, wiе friedlich es hier ist Nehmen wir uns bei der Hand und drehen uns im Kreis Ob Bullen oder Nazis, lilablassblau oder weiß! Vergeben und erlöst, unsere Seelen werden rein Alle können wir in Frieden leben Und gäbe es Migranten, bei mir in Ziegelstein Würde ich ja auch mit denen reden Und die Typen, die da vor der Hauptschule pöbeln Machen mir nun mal ein bisschen Angst! Der Nazi, der war netter als ihr asozialen Vögel Komm wieder wenn du meine Sprache kannst! Denn ich bin so moralisch super und ein prima Pazifist Merkt ihr denn nicht alle, wie friedlich es hier ist Nehmen wir uns bei der Hand und drehen uns im Kreis Ob Bullen oder Nazis, lilablassblau oder weiß! Und weil ich so friedlich bin, geh ich zur Polizei Nichts sagt so sehr Pazifist wie uniform und prügeln Wenn alle uns gehorchen, dann wird endlich Frieden sein Weil wir den Frieden schützen und über Gewalt verfügen Und wenn du hier geboren bist, dann bist du praktisch frei In unserm Land herrscht Frieden und hier kannst du ihn genießen Ich hoffe du bist friedlich und ich hoffe du bist weiß Denn wenn du hier nicht reinpasst müssen wir dich wohl verbiegen Denn ich bin so moralisch super und ein prima Pazifist Merkt ihr denn nicht alle, wie friedlich es hier ist Nehmen wir uns bei der Hand und drehen uns im Kreis Ob Bullen oder Nazis, lilablassblau oder weiß!
8.
Das hier ist ein Liebeslied, übers Zerstören und Erschaffen Sie sitzen auf ner Parkbank, denn da fangen alle guten Dinge an Doch es wird leider nix werden, denn die Schöpfung braucht die Hurerei Und damit kann man nichts zerstören, Zerstörung macht mehr Spaß allein Ich kanns ihm nicht verdenken, er denkt, das Leben wäre eine Vollzugsanstalt Dеnn er fühlt sich isoliert in seinеr Zelle, schöpfen kann man nicht allein Da träumt er vom zerstören in der Nacht, und er träumt von Anarchie Dass man von Anarchie nur gemeinsam träumen kann, erfuhr er nie Als er mich dann anrief, fragte er, warum den Käfig niemand sieht Und wo er Leute findet, irgendwo, um gemeinsam was zu bauen Ich konnte nicht viel sagen, außer “Nachts träumt man immer nur allein” Und “Tschuldigung, lass später reden, grade hab ich leider keine Zeit”… Als ich von dem Anschlag hörte, wusste ich, er ruft mich nie mehr an Und trotzdem bin ich dankbar, jetzt muss ich selber nicht mehr ganz so viel zerstören Denn ich bin eine Hure, die nicht so gut allein arbeiten kann Und schöpfe nur mit Lust und vielen Leuten, so wie’s sich gehört Und so endet mein Liebeslied an den wunderschönen Terroristen Wenn wir unsere Welt fertig gebaut haben, denke ich an dich Wir bauen dir ne Statue, der können die Leute dann die Hände schütteln Und ich hoffe, du bist dann nicht mehr ganz so eingesperrt wie ich
9.
Warum 03:54
Ich sitze hier auf meinem Stuhl und ich Stell mir viel zu viele Fragen Wer ich bin und wer die Welt regiert, was der Kunde wirklich Will, immer dieselben Klagen Die Sekretärin kommt aus der Toilette mit dem Chef Ihr Gesicht hat einen seltsamen Rotstich Und während sie sich einen Kaffee kocht, eine Zigarettе raucht Frag ich mich Warum man nicht jeden Tag Vögeln kann (4x) Ich bin rеnommierter Professor, gebildet, was weiß ich Was ich nicht weiß, das macht mich heiß, drum weiß ichs bald, und du nicht Kernphysik, Philosophie, Bio, Mathe und Chemie Nach Fragen hab ich mich nie gefragt, denn ich frag nie Ich kenn die Lösung, was auch immer, frag es mich Such mich einfach im Labor, denn ich wohne dort Auf jede Frage kenne ich die Lösung, ich bin Gott Nur auf eine Frage gibt es keine Antwort Warum man nicht jeden Tag Vögeln kann (4x) Ich bin Göttin in Weiß, ich hab jahrelang studiert Ich weiß jedes Detail, wie ein Mensch so funktioniert Ein Kittel bringt Respekt, aber Wissen bringt er nicht Ich blende nur die Leute mit dem kalten Neonlicht Eine Frage hat mich all die Jahre schon geritten Ich hab so viel gelesen, so viel Leute aufgeschnitten Ich kenne jede Zelle in der Anatomie Doch eine klare Antwort fand ich leider nie Warum man nicht jeden Tag Vögeln kann (4x) Ich eröffne diese Sitzung, und alle stehen auf Frag einen Zeugen, Zeugen nach dem anderen aus Im Kreuzfeuer der Fragen haben Worte viel Gewicht Doch außer von Jehova sagen sie mir nichts Ich drohe ihm mit U-Haft und dass ich ihn mit der Faust schlage Einer nach dem anderen verweigern sie die Aussage Niemand den ich ausfrage hat etwas gesehn Ich werde fast verrückt, ich will doch nur verstehn Warum man nicht jeden Tag Vögeln kann (4x) Warum die andre Schlange immer schneller geht Warum keiner von uns das Kapital versteht Warum der FC Bayern immer nur gewinnt Warum schon wieder mein Computer rumspinnt Warum sitzt im Landtag immer die Union Ich hab die nicht gewählt, wer wählt die bitte schon Warum man immer jede seiner Schubladen benennt Warum niemand die Antwort auf die Frage kennt
10.
Du grüßt die nette blonde Frau am Nachbarzaun Die Jungs, die gehen gemeinsam Fußball schaun Deine Tochter macht den allerbesten Salat Die Lehrer trinken heimlich auf der Klassenfahrt Am Sonntag gehen alle mit der Oma spazieren Der jüngste will den Mädchen imponieren Der Typ von gegenüber lernt jetzt Kontrabass Und der arme Montag wird von allen gehasst Ihr alle hättet damals Hitler gewählt Alles gut solang man nicht zur Fremdgruppe zählt Auch wenn euch die Initiative fehlt Ihr alle hättet damals Hitler gewählt Der Pfarrer predigt allen, was der Herrgott mag Glaubt nur selig alle an den Vater Staat Jeder einzelne ist stolz auf seinen Verstand Oder wenigstens auf sein Vaterland Töchter, macht nur den allerbesten Salat Euer Mann wird dann vielleicht ein großer Soldat Der Älteste der macht grade den Führerschein Wenn er groß ist will er einmal Führer sein Ihr alle hättet damals Hitler gewählt Ich weiß Bescheid, Adorno hat es mir erzählt Auch wenn ihr Döner oder Pizza bestellt Ihr alle hättet damals Hitler gewählt Nicht nur Spiegel reflektieren Doch nur Volldeppen marschieren Solange ihr die Mehrheit seid Bin ich gerne in der Minderheit Arm, reich, gut, schlecht, alt und jung Identifikation ist Abgrenzung Danke, dass ihr mir mein Feindbild lasst Selig ist nur, wer sich selber hasst Ihr alle hättet damals Hitler gewählt Alles gut solang man nicht zur Fremdgruppe zählt Ich weiß Bescheid, Adorno hat es mir erzählt Ihr alle hättet damals Hitler gewählt Es ist mir ein Rätsel, wie man dieses Land lieben kann Es ist mir ein Rätsel wie man Flüchtlinge abschieben kann Doch wenn ich so rausseh und alles ist nur grauer Stein Denk ich mir die Seelen hier müssen auch so grau sein Der eigentliche Witz an der Postapokalypse Ist ja, dass man vorher wie danach nichts vermissen müsste Was spricht also gegen eine atomare Wüste Warum geben wir nicht Polen und der Schweiz ne neue Küste Los, gebt mir Plutonium, Uran und Dynamit Auch ich brauch meine eigene Vernichtungsfantasie Vielleicht ist jeder Mensch irgendwo Antisemit Ich hab die Bombe mehr als alle anderen verdient Ich erhebe mich zum nuklearen Selbstvernichter Und statt Fußball und Beton gibt’s nur noch strahlende Gesichter Antilopen-Merchandise statt der deutschen Nation Alle werden Opfer meiner Freudschen Projektion Ihr alle hättet damals Hitler gewählt Auch wenn euch die Initiative fehlt Alles gut solang man nicht zur Fremdgruppe zählt Ihr alle hättet damals Hitler gewählt Ihr alle hättet damals Hitler gewählt Ich weiß Bescheid, Adorno hat es mir erzählt Auch wenn ihr Döner oder Pizza bestellt Auch ich hätte damals Hitler gewählt
11.
Du blickst tief in dich hinein Und deine Augen sind geblendet Weil eine Sonne in dir scheint Das Universum in dir endet Mich trifft eine Projektion Ein buntes Bild, ein dunkler Ton Doch alles in dir macht dir Angst Weil du nichts erkennen kannst Du kotzt die Wörter an die Wand Und ein Mythos wird geboren Und du lauschst ihm wie gebannt Du hast ihn vorher nicht gekannt Du blickst tief in dich hinein Und siehst nur Splitter. Blut und Kotze Ich sehe eine Projektion Ein buntes Bild, ein dunkler Ton Ein Stapel Münzen, voll mit Blut Und in der Mitte liegt ein Auge Ich würde mich das niemals trauen So tief in mich hineinzuschauen All die Pulver, Pappen, Pillen Die deinen Hunger niemals stillen Bilden deine Sonne ab Und ich seh mich daran satt Du wirst dich nie kennenlernen Du wirst nie wissen, wie das ist Wenn Schmerzen eine Kraft gebären Bei der man all den Rest vergisst Du siehst nichts, du bist geblendet Ich sehe dich wie ein Porträt Eine Sonne, die verendet Ein buntgekotztes Plädoyer
12.
Ich bin kein Prinz aus deinem kleinen Disney-Ausmalbuch So einen wie mich hättest du dir niemals ausgesucht Doch wo die Liebe hinfällt schlägt sie sich die Knie wund Und eigentlich wäre ich dir niemals blond genug Tja, die Märchenprinzen waren leider ausverkauft Ne Jungfrau bist du schließlich auch schon lang nicht mehr und Willst du wirklich nen gesunden reichen Genlieferant Meinе Welt ist dir wohl zu bunt, bunt, bunt bunt Was auch immer du dir je еrträumt hast In deiner Hölle brennt das Fegefeuer dumpfblass Du rennst doch ewig nur gegen dieselben gleichen Mauern Glück findet man nicht im Gurkenglas So ein Prinz wird leider König und die fressen ja so wild Und das Zahnpastalächeln gilt doch nur dem Spiegelbild Der Drache der hat wenigstens noch Feuer gespien – das war warm Jetzt sehnst du dich nach einem neuen Kamin Meine Flammen zucken doch verlockend, siehst du sie von hier Wer sich verbrennt der wird vom Feuer aussortiert Also schneid dir deine langen braunen Haare lieber ab Auf dass der Prinz in seiner Hölle selber erfriert Was auch immer du dir je erträumt hast In meiner Hölle brennt das Fegefeuer dumpfblass Du rennst doch ewig nur gegen dieselben gleichen Mauern Glück findet man nicht im Gurkenglas Du bleibst nur immer auf den gleichen Straßen Ich bitte dich, wer sollte dich bestrafen Wenn du dich einmal traust für dich selbst zu fühln Doch in deinem Märchen ist nur der Prinz stark und kühn In meinem Malbuch war schon immer alles schwarz-weiß Hatte immer Angst dass ich über die Ränder geh Hab mich nie getraut auch tatsächlich was reinzumalen Doch die Pillen machen, dass auch ich genug Farben seh! Ich passe nicht in dein Raster Ich passe nicht in deinen Lebenslauf Gott und Teufel spielen Canasta Aber Gott hört plötzlich mit dem geben auf Darf man sich bei dem Spiel bewegen Warum sind hier keine Würfel drin Ich halte mich nicht an die Regeln Dieses Scheißspiel kannst du gern gewinnen
13.
Nie hätte ich gedacht, dass ich dich lieben kann Allein der Gedanke raubt mir schon fast den Verstand Doch wie der Mensch halt so ist, mit all seinen Schattenseiten Wahres Glück ist uns vielleicht völlig unbekannt Nie hätte ich gedacht, dass ich dich lieben kann Werde ich jetzt aus dem Garten Eden verbannt Der Apfel der Sünde, Erkenntnis des Ich, schmeckt unerwartet süß Andere wurden dafür schon als Ketzer verbrannt Doch es fühlt sich so warm an Zieht mich ganz in den Bann Ich liebe dich, doch das dumme daran Ist: du bist ein Mann! Nie hätte ich gedacht, dass du mich so fesselt Nie war ich je so ehrlich zu mir selbst In die Welt der Normalen kann ich wohl nie mehr zurück Doch hier draußen schreit alles nach Freiheit und Glück! Doch es fühlt sich so warm an Zieht mich ganz in den Bann Ich liebe dich, das seltsame daran Ist nur: du bist ein Mann! Kinder habe ich wohl mein Leben lang nicht! Und mit Steuerklasse 4-2 ists für mich auch vorbei! Abneigung und Hass statt rosarot Liebesgedicht Doch für all das kriege ich immerhin dich, dich dich! Und so verliebte sich der Stier in den Stier Nie war ich je so sehr bei mir Noch viel lieber wäre ich jetzt bei dir Doch leider wurdest du vom BAMF deportiert! Doch es fühlt sich so warm an Zieht mich ganz in den Bann Ich liebe dich, und das tolle daran Ist: du bist ein Mann!
14.
Prostitution 04:41
Dein Spiegel starrt dich an und du bleibst stumm Die Frage steht im Raum, doch keiner von euch weiß die Antwort Und ihr blinzelt und ihr schluckt synchron die Schuld hinunter Die Anklage liegt nackt im Raum herum Er grunzt noch kurz und grüßt und riecht und geht Dann bist du mit dir allein, und starrst weiter in den Spiegel Kein Gedanke, kein Gefühl, nicht das leiseste Gegrübel Nur die Anklage sie nackt im Raume steht Und diе Scheine auf dem Nachtisch, krank und blank, fast wiе Geschwüre Kalt und indirekt proportional zu deiner Würde Doch die schönen Worte helfen nichts, die Schuld, die in dir steckt Die Lüge nur ein Deckweiß das nicht deckt Die Nacht trifft hart und tief in deinen Schoß Dein Körper nur ein Tempel, aber Nietzsches Gott ist tot Und die Weste ist nicht weiß genug, "Die Liebe ist doch rot" "Das Loch ist schwarz" und tief und viel zu groß Und die Scheine auf dem Nachtisch, krank und blank, fast wie Geschwüre Kalt und indirekt proportional zu deiner Würde Doch die schönen Worte helfen nichts, die Schuld, die in dir steckt Die Lüge nur ein Deckweiß das nicht deckt Manchmal ist genug Schmerz da, dass sie fühlt Und wenn sie nur am tiefsten in sich wühlt Kommt vielleicht irgendwo etwas Leben an die Luft Ein Sonnenstrahl aus Schmerz scheint in die Gruft Die Anklage die nehm ich blind in Kauf Das Image in dem Spiegelbild erfriert Ich hab euch Schweinen nicht nur meinen Körper verkauft Ich hab mein gesamtes Selbst prostituiert Und die Scheine auf dem Nachtisch, krank und blank, fast wie Geschwüre Kalt und indirekt proportional zu meiner Würde Doch die schönen Worte helfen nichts, die Schuld, die in mir steckt Die Lüge nur ein Deckweiß das nicht deckt Der Schmerz füllt meine Venen voll mit Blut Tief innen spür ich, dass sich etwas regt Mein Herz schlägt nur aus Selbsthass und aus Wut Doch immerhin – es schlägt
15.
Zähne 03:00
Neulich in der dunklen Nacht Während des Vollmondes Wacht In der all die Geister fliegen Ich war grade auf der Jagd Doch durchs blätterwiegen sacht Sah ich dich im Mondschein liegen Totenbleich und wunderschön Unschuld hab ich dort gesehn Wo ich sonst nur Blutdurst kannte Ein Gesicht, das sonst verzerrt Unschuldig die Reinheit ehrt Das war es, das mich so bannte Niemals könnte ich dich lieben Wo wir euch doch so lang hassen Doch was ist mir sonst geblieben Ich kann nicht mehr von dir lassen Kannst du mit diesen Zähnen küssen Saugst du auch die Seele aus Fühlst du etwas außer Hunger Träumst du von nem Mann mit Haus Kannst du mit diesen Zähnen küssen Auch wenn dein Herz nicht mehr schlägst fühlst du etwas außer Hunger Ist da etwas tief in dir, das immer noch lebt Wie konnte das nur passieren Wie konnte ich es verlieren In dem altbekannten Duft Meine Schnauze wohlerprobt Gutgeübt und hochgelobt Verlor eine Fährte in der Luft Könnt ich an was andres denken Als an deine bleichen Schenkel Könnte ich gerettet werden Doch du hast mein Herz geraubt Hast du mich dann ausgesaugt Muss ich hier wohl blutleer sterben Niemals dürfte ich dich lieben Grundlos hassen wir euch nicht Ich hör auf mich zu belügen Wo ist dein bleiches Gesicht?
16.
Grölen 03:00
Es gibt da eine Sache die ein weiser Mensch erfand Es ist die Kunst zu singen, ohne dass mans kann Und so sind wir hier versammelt Dosenbier in jeder Hand Singen voller Freude, euphorisch jeder Punk Grölen für die Traurigkeit, Grölen für die Freude Grölen eine Lebensweisheit, Gröln für meine Lеute Singen muss man lernеn, Grölen ist so leicht Drum Gröln wir fröhlich weiter dass es jedermensch erreicht Singen ist für Hippies, lieblicher gesang Wenn ich sowas höre krieg ich jedesmal den Drang Ein Liebeslied zu schreiben oder eines über Sex Und ist das Lied dann fertig, so grölt es jedermann Musik könn´ wir nich spielen und das is echt schade Sonst grölten wir bestimmt so manche Ballade Die Musik zu unsrem Lied hört nur wer bsuffa is Drum grölen wir mal gutes, doch meistens blöden Mist Weil Grölen ach so toll ist gibt’s da ne Industrie Die klauen sich die Texte von manch nem schönen Lied Bringens raus als Popsong, das find ich nicht gut Drum trinke ich mein Bierchen, und gröle voller Wut Grölen schützt vor manchem Durst, Grölen schützt vor Neid Grölen bringt ein jedes Elternteil den Kindern bei Grölen auf der Demo, Gröln im Bundestag Grölen ist sehr etabliert, weil jeder Grölen mag Es wird der Tag noch kommen, fürchte dass es geschieht Da gröl ich armer Säufer mein letztes schönes Lied Da soll mich mein Leber holn, weil ich so nich leben will Ohne Bier und ohne Gröln, ohne Vögeln ohne Müll Da soll mich mein Leber holn, weil ich so nich leben will Ohne Bier und ohne Gröln, ohne Vögeln ohne Müll
17.
Letzte Worte 02:37
Die Bibel sagt die Wahrheit, hat man mir immer erzählt So hab ich es mein Leben lang gelernt Erst in der Jugend haben mich dann Zweifel gequält Die Wahrheit war wohl doch weiter entfernt Ich hab mein Leben lang immer nur nach Glück gesucht Und nach absoluter Wahrheit leider auch Prioritäten setzen kann ich leider nicht so gut Weshalb ich mich jetzt zu Tode sauf Manche saufen sich zum Leben, manche saufen sich zum Glück Doch alles was ich will ist meinen Einsatz zurück!! Der Säufertod ist langsam, und er nagt dich langsam an Der Selbstmord eines jeden Philosoph Und bis zum letzten Leberschaden glaub ich fest daran Vieleicht werd ich ja doch noch etwas doof!! Ich hab mein Leben lang immer an die Wahrheit geglaubt Und daran geglaubt, dass sie mir auch passt Doch die Wahrheit ist, die wahre wahrheit gibts in Wahrheit nicht! Außer in vino veritas!! Manche saufen sich zum Leben, manche saufen sich zum Glück Doch alles was ich will ist meinen Einsatz zurück!! Sie haben mich belogen, was ich suchte, gibt es nicht! Drum suchte ich mich jetzt bis vor das jüngste Gericht!! Sie sagen "du Idiot, warum tust du dir das an!? Die nächste Flasche bringt dich sicher um!!" Doch leider war an diesen Sätzen noch nie etwas dran Ich glaube die verkaufen mich für Dumm! Ich bin so weise, hab sogar was die Männer wollen rausgekriegt Doch glücklich macht diese Erkenntnis einen wirklich nicht DAS kriegen die nicht von mir, das tu ich mir nicht an!! Drum komm zu all der Scheißgedicht jetzt auch noch der Verzicht! Manche saufen sich zum Leben, manche saufen sich zum Glück Doch alles was ich will ist meinen Einsatz zurück!! Sie haben mich belogen, was ich suchte, gibt es nicht! Drum suchte ich mich jetzt bis vor das jüngste Gericht!! Und Petrus an der Himmelstür blickt mich mitleidig an Und spricht: "du bist ein armer, kranker Punk Unsre Dogmen, die sind wahr, hättst du das halt mal geglaubt Jetzt kommst du in die Hölle nebenan!" Und die Moral von der Geschicht, tu nie philosophieren Die Welt ist bestimmt gut so wie sie ist Wenn du an allem zweifelst, dann auch irgendwann an dir! Drum dank dem Herrgott brav für unser Bier!

about

Manche dieser Lieder sind schon über 10 Jahre alt – aber erst im Februar 2019 bin ich dazu gekommen, sie tatsächlich aufzunehmen. Zusammen mit der ISD-Crew saß ich ein Wochenende im Keller der WAA um dieses Album einzuspielen. Seitdem riecht es für mich nach Gras und Rattenpisse.

credits

released November 5, 2020

Wenn es euch nicht gefällt, verändert es einfach, bis es euch gefällt: weil Kunst frei, für alle verfügbar, und veränderbar sein sollte, gibt es dieses Album inklusive der Lyrics unter einer Creative-Commons-Lizenz (CC BY 4.0). Inklusive der grandiosen Cover Art von Nahra Koebe.

Danke an Nahra für das Artwork, an die ISD Crew fürs Aufnehmen, und ph4nt. dafür dass es sich ein Herz fürs Abmischen gefasst hat, nachdem die Aufnahmen anderthalb Jahre lang rumlagen <3

Außerdem, zahlt endlich allen Menschen ein Bedingungsloses Grundeinkommen, damit Künstler*innen die Kunst machen können, die sie wollen, ohne sich Sorgen ums Geldverdienen machen zu müssen.

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Gerissene Seiten Nuremberg, Germany

Holzpunk ist eine Ansage gegen Singer-/Songwriterinnen, Barden, Liedermachis, und allen anderen, die das Leben mit einer Gitarre beschönigen wollen.

Meine Musik ist sicher nicht für alle – und das muss sie auch nicht sein. Es gibt sie nicht auf Spotify und nicht im Laden. Ich will kein Geld damit verdienen, aber vielleicht regt es ja jemandem zum nachdenken an. Vielleicht ist es ja was für dich.
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