Wir leben nur Tag für Tag wie ein ewiger Apparat
arbeiten und schlafen wie im Knast
leben langsam vor uns hin, meckern über falschparken
alles was nicht in das Raster passt

Manchmal kommt ein Blitzgewitter und fährt nutzlos in die Gitter
und wir nehmen das nicht einmal wahr
für ein jeden Weltverbessrer ob mit oder ohne Messer
ist nichts als ein Kopfschütteln da

Alles bleibt stehn, wir können nicht mal sehn,
wie wir in totaler Starre nach Erlösung flehn
hocken hier allein im Zimmer und haben doch keinen Schimmer
bis wir innerhalb der Trümmer – dem Frost entgehn!

In der Lüge eingesperrt, nein hier wird nicht aufbegehrt
Alles andere wird niedergeschrien
Weil die Gitter gläsern sind, sind wir für die Zelle blind,
und so fragt auch niemand nach dem Sinn

Eigenheit wird abgewürgt bis jeder freie Wille stirbt,
und jedes Graffiti übermalt
Hält man all die Regeln ein, darf man auch dagegen sein,
solange man nur dafür bezahlt

Freiheit hier im Kaufregal
zeigst du mir mein täglich' Glück
Freiheit, Freiheit scheißegal
deine Zusatzstoffe machen dick
Freiheit Freiheit, unser Glück
du ziehst mich in deinen Bann
Freiheit, Freiheit, ich brauch dich
selig ist wer es sich leisten kann
Freiheit, Freiheit lebst bei uns
sagt die Werbung jeden Tag
Freiheit, Freiheit, wer ist schuld
dass ich dich noch nie gesehen hab.
Freiheit, Freiheit fütterst mich
Vielfalt ist mein täglich Brot
Freiheit, bist du ausverkauft
warum wart' ich hier auf meinen Tod!